Nachhaltigkeit

Grüne Hochzeit: 10 Tipps für eine nachhaltige Feier

Traditionelle Hochzeiten gehen oft mit einem hohen Ressourcenverbrauch und Umweltbelastungen einher. Deshalb suchen viele Paare nach Möglichkeiten, ihren besonderen Tag so zu gestalten, dass er im Einklang mit ihren ethischen und ökologischen Werten steht. Ihnen geht es auch so? Dann haben wir hier einige praktische Tipps für Ihre nachhaltige Hochzeit.

Nachhaltigkeit lässt sich in vielen Bereichen Ihrer Planung berücksichtigen, darunter sicher auch einige, an die Sie bislang noch gar nicht gedacht haben. Hier unsere Ideen von A wie Anreise bis W wie Wohltätigkeit.

10 praktische Tipps für Ihre nachhaltige Hochzeitsfeier

  1. Location: Wählen Sie eine Hochzeitslocation, die zu Ihren Werten passt und nachhaltig ausgerichtet ist. Am besten ist es natürlich, wenn sie explizit die Möglichkeit bietet, eine „grüne Hochzeit“ auszurichten. Das kann eine umweltzertifizierte Veranstaltungshalle, ein Bio-Bauernhof oder einfach auch der Garten eines Familienmitglieds sein.

  2. Einladungen: Vermeiden Sie Einladungen auf glänzendem Papier oder mit beschichteten Umschlägen. Entscheiden Sie sich stattdessen für Recyclingpapier oder digitale Einladungen. Alternativ können Sie auch Pflanzensamen in Ihre Einladungen einbetten, um Ihre Gäste auf ein ganz besonderes Ereignis einzustimmen.

  3. Dekoration: Nutzen Sie dekorative Elemente, die wiederverwendbar, biologisch abbaubar oder aus recycelten Materialien hergestellt sind. Vermeiden Sie Einwegdekorationen und setzen Sie stattdessen auf natürliche Elemente wie Blumen aus der Region, Zweige, Steine oder recycelte Glasflaschen. Ebenfalls eine gute Idee: Dekoration einfach leihen, dafür gibt es bereits viele Anbieter.

  4. Catering: Entscheiden Sie sich für ein Cateringunternehmen, das lokale, saisonale und biologische Zutaten verwendet. Gehen Sie im Kopf den Kreis Ihrer Gäste durch – müssen Sie wirklich unbedingt Fleisch anbieten? Setzen Sie auf vegetarische oder vegane Optionen, wählen Sie Caterer, die darauf spezialisiert sind. Vermeiden Sie Lebensmittelverschwendung, indem Sie alles, was übrig bleibt, an örtliche Wohltätigkeitsorganisationen spenden oder an Ihre Gäste zum Mitnehmen verteilen.

  5. Anreise: Eine Hochzeit auf Mallorca, bei der alle Gäste einfliegen müssen, wäre sicher eine schlechte Idee. Aber auch innerhalb Deutschlands können Sie die Umweltauswirkungen Ihrer Hochzeit minimieren, zum Beispiel indem Sie öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder oder Car-Sharing-Dienste für die Anreise Ihrer Gäste empfehlen. Vielleicht können Sie ja auch eine gemeinsame Fahrt für einige von ihnen organisieren? In jedem Fall wäre es gut, wenn Sie es schaffen, die Anzahl der anreisenden Fahrzeuge zu reduzieren.

  6. Hochzeitstauben: Verzichten Sie auf den Einsatz von Hochzeitstauben oder anderen Tieren, die vermeintlich eine romantische Symbolik haben. Für die Tiere ist sowohl die Zucht als auch die Haltung und der Einsatz in der Regel mit Qual verbunden. Tauben verenden nach ihrem fragwürdigen Job oft orientierungslos, sie sind in einer fremden Umgebung nicht lebensfähig.

  7. Geschenke: Hier können Sie viel erreichen! Schluss mit „witzigen“ Spaßgeschenken, doppelt geschenkten Schnellkochtöpfen und Barsets. Bitten Sie Ihre Gäste stattdessen, auf materielle Geschenke zu verzichten und für eine gemeinnützige Organisation Ihrer Wahl zu spenden. Alternativ können Sie auch nachhaltige Geschenkideen vorschlagen, zum Beispiel gemeinsame Erlebnisse, selbstgemachte Produkte oder andere eher ideelle Dinge.

  8. Outfits: Ein teures Kleid, das nur einen Tag lang getragen wird? Das muss wirklich nicht mehr sein. Es gibt eine Vielzahl an Secondhand-Brautmodegeschäften. Solche Shops sind nicht nur eine nachhaltige Lösung, Sie sparen damit in der Regel auch beim Preis. Eine weitere Option bietet der Verleih von Abendmode. Soll es trotzdem unbedingt ein neues Kleidungsstück sein, sollten Sie ein fair gehandeltes Modell wählen und es später verkaufen oder verschenken.

  9. Geschirr und Besteck: Die wenigsten Hochzeiten werden hierzulande mit Einweggeschirr gefeiert. Wenn Sie dennoch ein ungewöhnliches Konzept haben, bei dem Sie Einweggeschirr verwenden müssen, wählen Sie unbedingt biologisch abbaubare Optionen.

  10. Gastgeschenke: Kleine Geschenke für die Gäste sollten über den Aha-Effekt hinaus auch einen Zweck haben. Denkbar sind zum Beispiel Kräuter, selbstgemachte Marmelade oder Andenken aus Samenpapier.

Die Organisation einer nachhaltigen Hochzeit erfordert zwar etwas mehr Aufwand, Rückfragen und Planung, lohnt sich aber. Schließlich möchten Sie Ihre Ehe nicht mit einer Umweltsünde starten. Mit etwas Achtsamkeit an diesem wichtigen Tag können Sie und Ihr Herzensmensch außerdem zeigen, dass Sie viele Werte teilen, die Sie in Zukunft auch gemeinsam in die Praxis umsetzen möchten.

„Die Planung einer nachhaltigen Hochzeit erfordert zwar etwas mehr Aufwand, Rückfragen und Planung, lohnt sich aber.“
Die Autor*in
Flora Nath
‚Nomen est omen' oder ‚Der Name ist Programm'. Flora beschäftigt sich seit einigen Jahren mit verschiedenen Themen rund um Nachhaltigkeit. Umgeben von Zimmerpflanzen oder auf ihrem Balkongarten, beschäftigt sie sich mit Tierschutz, fairer Mode oder veganer Ernährung. Für die FES betreut sie nachhaltige Projekte und berät Kunden im Rahmen der Abfallvermeidung. Zudem schreibt Sie redaktionelle Beiträge für den RECYCLIST.