Umweltschutz

Der bienenfreundliche Garten – das sind die besten Pflanzen

Ein bunter, nachhaltiger Garten ist ein Geschenk. Und das nicht nur für die Menschen, die ihn genießen dürfen, sondern auch für die Tiere, allen voran die bestäubenden Insekten. Sie stabilisieren das ökologische Gleichgewicht, denn sie sorgen für den Ertrag der Pflanzen und sind Nahrung für Singvögel und andere Lebewesen im Garten. Mit unseren Tipps bieten Sie ihnen einen optimalen Lebensraum.

Wenn wir von „bienenfreundlich“ reden, meinen wir tatsächlich nicht nur Bienen, sondern auch viele andere Insekten, die zu einem arten- und ertragreichen Garten beitragen. Das sind zum Beispiel Hummeln, Fliegen, Schmetterlinge oder diverse Käfer. Auch die vielgescholtenen Wespen gehören dazu, aber keine Sorge – mit bienenfreundlichen Pflanzen holen Sie sich nicht gleich ein Wespennest auf Ihre Terrasse. Im Gegenteil: Finden Wespen genug Nahrung in der Natur, machen sie Ihnen nicht so schnell den Käsekuchen streitig.

Vorab gibt es ein paar Faustregeln, die Sie für einen bienenfreundlichen Garten beherzigen können:

  • Achten Sie auf möglichst lange bzw. unterschiedliche Blühzyklen Ihrer Pflanzen, so dass Sie von Frühjahr bis Herbst Blüten bereitstellen können.
  • Ziehen Sie offene Blüten den geschlossenen und gefüllten vor. Bei Letzteren wurden die Staubblätter weggezüchtet – hier gibt es für Insekten nichts zu holen.
  • Ziehen Sie heimische Pflanzen den exotischen vor (als Faustregel, es gibt durchaus nicht-heimische Arten, die bienenfreundlich sind).
  • Halten Sie im Gartencenter nach entsprechenden Kennzeichnungen für bienenfreundliche Pflanzen Ausschau.
  • Gehen Sie mit offenen Augen durch Parks und Grünanlagen. Wo halten sich Bienen besonders gern auf? Vielleicht können Sie solche Pflanzen auch in Ihren Garten holen.
  • Setzen Sie keine chemischen Insektizide ein, verwenden Sie auch biologische, natürliche Spritzmittel (Kennzeichnung B4) nur dann, wenn Bienen nicht aktiv sind, z. B. in den späteren Abendstunden (Gleiches gilt übrigens auch für den Gartenschlauch).
  • Bieten Sie Insektenhotels und „dunkle Ecken“ wie Laubhaufen oder totes Gehölz als Unterschlupf für Insekten an.
  • Stellen Sie im Sommer Trinkmöglichkeiten bereit, in denen Insekten nicht ertrinken können, etwa flache Schalen, die mit Murmeln oder Kieselsteinen ausgelegt sind.
  • Vermeiden Sie Laubbläser und Laubsauger.
  • Und ganz wichtig: Lassen Sie den Schotter im Gleisbett, wo er hingehört. Schottergärten und Gabionen sind ökologisch unsinnig.

Die Lieblingspflanzen aller Insekten

Nachfolgend finden Sie eine Auswahl besonders geeigneter Pflanzen, die Bienen und anderen Insekten Pollen und Nektar bieten. Das heißt nicht, dass Sie alle anderen meiden müssen, es gibt unzählige mehr! Informieren Sie sich vor dem Kauf sorgfältig, so vermeiden Sie „nutzlose“ Pflanzen. Und vielleicht noch ein wichtiger Hinweis: Pflanzen, die bienenfreundlich sind, sind nicht zwangsläufig auch immer ungiftig. Beziehen Sie solche Überlegungen ebenfalls in Ihre Wahl mit ein, wenn in Ihrem Garten Kleinkinder und Haustiere unterwegs sind.

Kübelpflanzen: Mohn, Kornblume, Vanilleblume, Lavendel, Glockenblume, Ringelblume, Zwergschneeball, Bienenfreund (!), Sonnenblume, Zauberglöckchen, Säulenapfel

Staudenpflanzen: Malve, Lavendel, Kugeldistel, Eisenkraut, Storchschnabel, Goldrute, Schafgarbe, Katzenminze, Margerite

Kletterpflanzen: Efeu, Wilder Wein, Kapuzinerkresse, Blauregen, Clematis, Klettertrompete, Wicke, Geißblatt

Hecken & Sträucher: Eberesche, Heckenrose, Hibiskus, Schlehe, Liguster, Berberitze, Vogelkirsche, Elsbeere, Buchsbaum, Schneeball, Fingerstrauch, Sommerflieder (auch Schmetterlingsstrauch genannt)

Bäume: Ahorn, Akazie, Linde, Kastanie, Weide, Robinie, Zitterpappel, Schnurbaum (auch Honigbaum genannt)

Obst, Kräuter und Gemüse – Nutzpflanzen, die Bienen besonders lieben

Nicht nur hübsche Zierblüten, auch Nutzpflanzen werden von Insekten gemocht. Hier können sie ihrer eigentlichen Bestimmung, dem Bestäuben für einen reichen Ertrag der Pflanze nachgehen.

  • Alle Obstbäume
  • Beerenfrüchte wie Johannisbeeren, Him- und Brombeeren
  • Hagebutten-Rosen
  • Gurken und Zucchini
  • Erbsen und Bohnen
  • Tomaten
  • Kartoffeln und Topinambur
  • Blühintensive Kräuter wie Oregano, Minze, Salbei, Schnittlauch und Borretsch

Beliebte Gartenpflanzen, die Bienen leider nichts bringen

(Ausnahme: speziell bienenfreundliche, ungefüllte Sorten)

Geranien, Dahlien, Chrysanthemen, Forsythien, Fleißige Lieschen, Hortensien, Tulpen, gefüllte Rosen, Flieder, Stiefmütterchen, Bambus, Kirschlorbeer, Thuja, Birken, Buchen, Eichen

Sie haben keinen eigenen Garten, aber einen Balkon? Lesen Sie hier unsere Tipps für einen nachhaltigen Balkon, der ebenfalls viele Bienen anziehen kann!

Bienenfreundliche Pflanzen machen den Garten arten- und ertragreich.
„Ausgerechnet einige der beliebtesten Gartenpflanzen sind nicht bienenfreundlich, darunter Geranien, Dahlien, Kirschlorbeer oder Thuja.“
Die Autor*in
Heidi Schmitt
Heidi Schmitt
Egal, ob mit ihrem italienischen Hund Panini oder als leidenschaftliche Läuferin: Heidi ist fast immer zu Fuß unterwegs. Die wilde Vermüllung von Grünflächen in ihrer Wahlheimat Frankfurt macht ihr dabei sehr zu schaffen. Mit alltäglichen Clean-up-Aktionen und der Tastatur hält die Bloggerin und Autorin dagegen. Ihr besonderes Interesse gilt außerdem innovativen Recyclingmethoden und verstecktem Elektroschrott in Dingen des Alltags.