Zero Waste: Weglassen und Wiederverwenden
Der Begriff "Zero Waste" geht auf die US-Amerikanerin Bea Johnson zurück, die sich und ihrer Familie 2006 eine besondere Challenge auferlegt hat: Sie wollte in ihrem Haus möglichst abfallfrei leben. Ihre Erfahrungen schreib sie zunächst in einem Blog und später auch in einem Ratgeber nieder, der ein Bestseller wurde. Dabei prägte sie den "Zero Waste Lifestyle". Heute verstehen wir unter Zero Waste vor allem die Bemühungen, auf Abfall zu verzichten, etwa indem wir Mehrweg-Verpackungen verwenden oder recyclingfähige Produkte bevorzugen.
Cradle to Cradle: Ganzheitlich recyceln
Das "Cradle to Cradle"-Konzept ist damit eng verwandt, geht aber noch einen Schritt weiter. Seine Erfinder, der deutsche Chemiker Michael Braungart und der US-amerikanische Architekt William McDonough setzten bereits 1990 bei der Produktentwicklung an. Cradle-to Cradle-Produkte sind demnach solche, die entweder in biologische oder in technische Kreisläufe zurückgeführt werden können. Und das zu 100 %, ohne einen Qualitätsverlust (Downcycling). Letzteres kann nur dann funktionieren, wenn das Produkt aus definierten Materialen besteht, also nicht etwa aus schwer trennbaren Verbundstoffen. Zudem sollten sie nach der strengen Definition "gesund für Mensch und Umwelt" sein, also keine Schadstoffe enthalten. Jedes Produkt sollte sich komplett in seine Einzelteile zerlegen lassen, die dann in einem der beiden Kreisläufe zugeführt werden können. Hier ist Cradle to Cradle sehr nah am sogenannten "Ökodesign" oder "Zero Waste Design". Dabei gilt der biologische Kreislauf als der für die "Verbrauchsgüter", wohingegen "Gebrauchsgüter" im technischen Kreislauf aufgehen.
Von Anfang bis Anfang wird Realität
Einerseits klingt Cradle to Cradle wie eine Vision, andererseits ist die Idee sehr praxisorientiert. Die EPEA GmbH, die an der Entwicklung von C2C beteiligt war, berät heute Unternehmen und unterstützt sie bei dem Design von Produkten, die am Ende als Cradle-to-Cradle-Produkte zertifiziert werden können. Doch nicht nur Hersteller sind bei dem Konzept gefragt. Denn bei Cradle to Cradle geht es um die großen Zusammenhänge. Von Hersteller über Handel und Verbraucher*innen bis hin zur Kreislaufwirtschaft – alle können ihren Beitrag leisten. So lässt sich zum Beispiel das Recyclingunternehmen REMONDIS von der EPEA beraten um seine Prozesse und sein Angebot im Sinne eines ganzheitlichen Recyclings zu optimieren.
Fazit:
Zero Waste und Cradle to Cradle sind eng miteinander verwandt und dienen beide dem gleichen Ziel: Ressourcenschonung und Umweltschutz. Während mit Zero Waste die größtmögliche Abfallreduzierung allgemein zusammengefasst wird, bezeichnet Cradle to Cradle eine definierte Rohstoffauswahl bereits bei der Produktentwicklung. So soll eine sortenreine und vollständige Rückführung in einen Verbrauchs- bzw. einen Gebrauchskreislauf gelingen.