Handy-Akku richtig laden – keine Geheimwissenschaft
Bei modernen Lithium-Ionen-Akkus ist so gut wie kein Memory-Effekt messbar. Das bedeutet: Es ist kein Problem, das Handy wieder aufzuladen, wenn es noch nicht vollständig entladen ist. Der Akku „merkt“ sich die benötigte Kapazität nicht und wird nach dem Laden wieder die vorgesehene Strommenge anbieten. Im Gegenteil: Heute gilt, dass häufige Teilentladungen die Akku-Lebensdauer sogar verlängern. Übrigens: Handy-Akkus mögen es nicht gern, wenn sie nach dem Ladevorgang noch lange am Ladegerät hängen. Das kann die Lebensdauer des Akkus verkürzen und kostet unnötig Strom. iPhones bieten seit iOS 13 deshalb das „optimierte Laden“. Damit wird der Ladevorgang über Nacht bei 80 % gestoppt und erst am Morgen werden die restlichen 20 % nachgeladen – allerdings nur dann, wenn man regelmäßig nachts auflädt. Google und Huawei bieten für ihre Phones mit dem „adaptiven Laden“ eine ähnliche Funktion an. Bei Samsung gibt es Vergleichbares bislang nur für manche Tablet-Modelle.
Merke:
- Teilladungen schaden dem Handy-Akku nicht
- Akku möglichst nicht vollständig entladen
- Handy-Akku nicht unnötig lange am Ladegerät lassen
- Nach Möglichkeit adaptives/optimiertes Laden nutzen
Energiefresser im Handy: Diese Funktionen verbrauchen viel Akkuladung
Wer sein Handy intensiv nutzt, möchte, dass es möglichst wenig Strom verbraucht. Grundsätzlich ist es dafür erst einmal gut zu wissen, was besonders akkubelastende Nutzungen und Funktionen sind:
- Auto- oder Zugfahrten (Funk- und Internetdatensenden wird durch ständige Netzsuche und die Karosserie erschwert)
- Schlechter Empfang generell (z. B. wenn das Handy in einer dicken Tasche steckt)
- Häufiges komplettes Aus- und Anschalten
- Bluetooth, WLAN-Suche, GPS
- Navigations-Apps oder z. B. Fitness-Apps oder manche Spiele
- Apps mit viel Werbung
- Lange und hell leuchtendes Display
- Häufig eingeschaltetes Display
- Sprachbasierte Funktionen wie Siri
- Mobile Daten (Internet + Streaming)
- Nutzung bei Kälte und Hitze
Übrigens: Früher galten im Hintergrund geöffnete Apps als unsichtbare Energieräuber und die einhellige Empfehlung lautete, nicht benutzte Apps zu schließen. Moderne Smartphones erkennen heute aber, welche App gerade aktiv ist – eine im Hintergrund geöffnete App belastet den Akku nicht. Es kann sogar das Gegenteil der Fall sein, weil Schließen und wieder Öffnen mehr Energie verbraucht, als die App geöffnet zu lassen. Doch Achtung: Hintergrundaktualisierungen sind unabhängig davon, ob eine App geöffnet ist oder nicht. So erhalten Sie beispielsweise „Push-Nachrichten“ auch dann, wenn die dazugehörige App geschlossen ist. Hintergrundaktualisierungen zu begrenzen bringt durchaus etwas – nicht nur für die von vielen Nachrichten strapazierten Nerven.
Stromsparen und Akkuschonen: So geht’s!
Aus alledem ergibt sich einiges, was man zum Energiesparen und Akkuschonen tun kann. Je nach Hersteller müssen dafür unterschiedliche Einstellungen vorgenommen werden, aber die Prinzipien sind immer gleich:
- Generell: unnötige Funktionen deaktivieren
- Display-Helligkeit runterregeln
- Live-Tracking oder Standortabfragen ausschalten und, sofern möglich, vermeiden
- Hintergrund-Synchronisierungen von Apps abschalten
- Werbeblocker benutzen
- Sprachbasierte Funktionen wie Siri ausschalten
- Batterienutzung checken, um zu sehen, welche App besonders viel „saugt“, ggf. Alternativen suchen
- Handy warm bzw. im Sommer kühl halten, im Zimmer aus der Tasche nehmen.
Und natürlich:
- Nicht ständig zum Handy greifen, um nach Neuigkeiten zu schauen
Vielleicht noch eine wichtige Nachricht zum Schluss: Der Trend geht zur längeren Nutzung von Smartphones – Nutzer*innen müssen heute nicht mehr immer das neueste Modell haben. Smartphones sind in der Menge sehr ressourcenintensiv, wir sind also auf dem richtigen Weg. Die Schonung des Akkus trägt wesentlich dazu bei, dass Handys länger genutzt werden können. Also: Machen Sie mit, werden Sie Trendsetter! Wenn Sie dabei auch noch Energie sparen, handeln Sie im Sinne der Nachhaltigkeit und schonen nicht nur den Smartphone-Akku, sondern auch Ihren Geldbeutel.
