Ein Mitarbeiter schaltet das Licht aus und spart so wertvolle Ressourcen im Büro.

Nachhaltigkeit

„Einfach mal anstupsen“ – 6 Ideen, wie Sie Ihr Team zu mehr Nachhaltigkeit motivieren

Nachhaltigkeit im Unternehmen beginnt nicht bei großen Investitionen, sondern im Alltag der Mitarbeitenden – beim Lichtausschalten, Mülltrennen oder der Wahl des Arbeitswegs. Dieser Beitrag zeigt, wie kleine und mittelständische Unternehmen mit einfachen Mitteln nachhaltiges Verhalten im Team fördern können.

Nachhaltigkeit im Unternehmen beginnt nicht bei großen Investitionen oder ausgefeilten Programmen, sondern ganz bodenständig im Arbeitsalltag. Beim Lichtausschalten, beim Papierverbrauch oder beim Weg zur Arbeit. Gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen fehlt oft die Zeit – und das Budget – für komplexe Nachhaltigkeitsstrategien.

Die gute Nachricht: Es geht auch einfacher. Mit etwas Kreativität, klarer Kommunikation und ein paar gezielten Anstupsern lassen sich Mitarbeitende motivieren, im Büroalltag bewusster zu handeln. Ohne Druck, aber mit Wirkung.

Stichwort: Incentivierung – also die Kunst, Verhalten durch Anreize zu beeinflussen. Das kann eine kleine Belohnung sein, eine öffentliche Anerkennung oder eine spielerische Challenge. Nudging geht noch subtiler vor: Hier wird nicht das Verhalten selbst verändert, sondern der Entscheidungskontext. Etwa durch sichtbare Alternativen oder einfache Erinnerungen. Beide Methoden helfen dabei, nachhaltige Entscheidungen zur attraktiveren Wahl zu machen – ganz ohne erhobenen Zeigefinger.

Aufmerksame Leser*innen und Interessierte wissen: Nachhaltigkeit lässt sich in drei zentrale Dimensionen gliedern: ökologisch, sozial und ökonomisch. Alle drei spielen im Unternehmensalltag eine Rolle – und jede lässt sich mit einfachen Maßnahmen fördern. Hier stellen wir sechs konkrete Ideen vor, die in diesen Bereichen ansetzen.

Ökologisch handeln: Bewusstsein für Ressourcen schaffen

Oft sind es die kleinen Dinge, die einen großen Unterschied machen – besonders beim Strom- und Ressourcenverbrauch. Ein einfacher, aber wirkungsvoller Ansatz sind Energiespar-Reminder direkt dort, wo sie gebraucht werden: an Lichtschaltern, Geräten oder im Druckerraum. Wer daran erinnert wird, das Licht auszuschalten oder den Stecker zu ziehen, handelt bewusster. Die Herausforderung dabei: Solche Hinweise dürfen nicht als nervig empfunden werden oder irgendwann „übersehen“ werden. Am besten funktioniert es mit humorvollen, wechselnden Botschaften – zum Beispiel: „Licht aus – Strom gespart!“ oder „Stecker ziehen lohnt sich“. Noch wirkungsvoller wird es, wenn das Team selbst Vorschläge einbringen kann.

Auch sichtbar gemachte Fortschritte motivieren enorm. Wer sieht, dass durch das eigene Verhalten tatsächlich Ressourcen geschont werden, bleibt eher dran. Deshalb lohnt es sich, Umweltdaten regelmäßig zu kommunizieren – etwa, wie viele Ausdrucke vermieden oder wie viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt wurden. Statt abstrakter Zahlen helfen hier einfache Visualisierungen oder Vergleiche: „1.000 eingesparte Seiten = 1 geretteter Baum“. Wichtig ist, dass die Zahlen regelmäßig aktualisiert und in einem sichtbaren Kanal wie dem Intranet oder dem Teamchat geteilt werden – das schafft Transparenz und ein gutes Gefühl.

Sozial stärken: Verantwortung gemeinsam tragen

Nachhaltigkeit ist Teamarbeit – und das zeigt sich besonders deutlich, wenn Mitarbeitende Verantwortung übernehmen dürfen. Freiwillige Nachhaltigkeitspat*innen oder kleine „Green Teams“ können frische Ideen einbringen, Themen sichtbar halten und Maßnahmen vorantreiben – ganz ohne Chef*innenansage. Doch oft zögern potenzielle Freiwillige, weil sie sich nicht als „Expert*innen“ sehen oder befürchten, zu wenig Zeit zu haben. Hier hilft es, das Engagement niedrigschwellig zu halten und deutlich zu machen: Es geht nicht um Perfektion, sondern um Motivation. Kleine Impulse, regelmäßiger Austausch und die Möglichkeit, auch mal eine Idee zu verwerfen, schaffen Vertrauen.

Genauso wichtig: Nachhaltigkeit sollte regelmäßig Thema sein – aber nicht in Form langer Präsentationen oder zusätzlicher To-dos. Es reicht oft schon, in jedem Monatsmeeting ein kurzes 1-Minuten-Update einzuplanen oder im Newsletter einen kleinen „Tipp des Monats“ einzubauen. Wichtig ist, dass die Inhalte konkret und praxisnah sind – zum Beispiel ein kurzer Hinweis auf ein neues Mülltrennsystem oder ein Update zum gemeinsamen Umweltziel. So bleibt das Thema präsent, ohne zu überfordern.

Wirtschaftlich denken: Anreize schaffen, ohne Budget zu verbrennen

Nachhaltigkeit muss kein Kostentreiber sein – im Gegenteil. Viele Maßnahmen zahlen sich langfristig sogar aus. Ein gutes Beispiel sind kleine Challenges im Arbeitsalltag: Wer trennt den Müll am besten? Wer fährt die meisten Kilometer mit dem Rad zur Arbeit? Solche Wettbewerbe bringen Leichtigkeit in ein ernstes Thema – und sorgen ganz nebenbei für mehr Umweltbewusstsein. Damit die Stimmung stimmt, sollten solche Aktionen freiwillig und spielerisch bleiben. Belohnungen dürfen klein, aber charmant sein – ein Kaffee-Gutschein, ein Bio-Snack oder ein öffentliches Dankeschön wirken oft besser als Geldprämien.

Ein weiterer wirksamer Hebel ist das Pendelverhalten. Wer zu Fuß, mit dem Rad oder per Bus zur Arbeit kommt, spart CO₂ – und kann dafür belohnt werden. Ob mit Punkten, die sich gegen kleine Prämien eintauschen lassen, oder mit einem halben freien Tag – wichtig ist, dass das System fair bleibt. Denn nicht jede*r kann das Auto einfach stehen lassen. Deshalb sollten auch Alternativen wie Homeoffice, Fahrgemeinschaften oder ein Mix aus Verkehrsmitteln belohnt werden. Die Erfassung sollte so einfach wie möglich funktionieren – etwa per Selbstmeldung oder digitalem Tool.

Fazit: Nicht perfekt, aber besser

Nachhaltigkeit ist kein Zustand, sondern ein Prozess – und der beginnt oft mit einem ersten kleinen Anstupser. In Unternehmen braucht es keine umfassenden Programme, sondern einfache, motivierende Maßnahmen, die im Alltag Wirkung entfalten. Wer bewusst kommuniziert, Verantwortung teilt und kleine Erfolge sichtbar macht, schafft ein Umfeld, in dem nachhaltiges Verhalten selbstverständlich wird. Schritt für Schritt. Oder besser gesagt: Anstupser für Anstupser.

Weiterführende Artikel

Hier im Blog haben wir bereits wertvolle Informationen rund um Ressourcenschonung in Unternehmen vorgestellt:

„Das Geheimnis des Vorwärtskommens besteht darin, den ersten Schritt zu tun.“
Mark Twain
Die Autor*in
Lukas Glöckner
Lukas Glöckner
Lukas ist Mediengestalter und Kommunikationsmanager B.A. Er kommt aus dem Bereich "CSR" eines Familienunternehmens und arbeitet nun bei "Lust auf besser leben". Er ist im Herzen ein stets kreativer und besonnener Hands-on-Teamplayer - und schreibt für sein Leben gern. Am liebsten über neue Innovationsthemen, die er sich selbst "drauffschaffen" muss.