Fokus auf ökologische, regionale Produkte
Die Zusammensetzung der Speisen entscheidet maßgeblich über die Umweltbilanz eines Caterings. Besonders wirksam ist es, weniger Fleisch und mehr pflanzenbasierte Optionen aus Bio-Landwirtschaft auf die Teller zu bringen. Ein Menü, das auf Hülsenfrüchte, Gemüse und Getreide als Hauptkomponenten setzt, mit tierischen Lebensmitteln als i-Tüpfelchen, spart CO₂ und schont Ressourcen.
Noch besser wird es, wenn weitere Lebensmittel unter dem Nachhaltigkeitsaspekt betrachtet werden. Hafermilch etwa hat im Vergleich zu Kuhmilch deutlich geringere Auswirkungen auf Klimagase und Wasserressourcen und eignet sich zudem hervorragend für Cappuccino, Kuchen und Co. Auch bei Kaffee, Kakao und Schokolade lohnt sich ein Blick aufs Kleingedruckte. Fairtrade-, GEPA- oder Naturland-Siegel stehen für soziale und ökologische Verantwortung entlang der Lieferkette.
Leitungswasser ist das neue Mineralwasser
Wer Wasser in Glas- oder Plastikflaschen quer durchs Land fährt, womöglich verpackt in Einwegkartons, produziert unnötigen CO₂-Ausstoß und auch Müll. Dabei ist die Lösung so simpel. Leitungswasser in Karaffen, nach Belieben aromatisiert mit frischer Minze oder Zitrone, ist geschmackvoll und kostengünstig. Trinkwasser unterliegt in Deutschland übrigens strengsten Kontrollen und Grenzwerten, die bis zum Wasserhahn eingehalten werden müssen, egal ob das Wasser zum Trinken, Duschen oder Blumengießen verwendet wird. Auch Caterer können Leitungswasser bereitstellen, wenngleich das noch nicht üblich ist.
Verpackung vermeiden, Ressourcen schonen
Besonders sichtbar, und damit ein guter Gradmesser für Engagement, ist der Umgang mit Verpackungen. Nachhaltige Caterer setzen auf:
- Mehrweg- statt Einweggeschirr
- Verzicht auf Alufolie
- Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zuckerrohr, Palmblatt oder Pappe ohne Plastikanteil
Auch bei der Entsorgung punkten Profis: Mülltrennung, Rücknahme von Verpackungen und kompostierbare Lösungen zeigen, dass nicht nur das Essen zählt, sondern der ganze Ablauf.
Reste sind kein Abfall
Ein oft übersehener Bereich ist der Umgang mit Lebensmittelresten. Wer bereits bei der Planung realistisch kalkuliert, bei der Zubereitung auf Maß kocht und die Portionierung dem Bedarf anpasst, verhindert unnötigen Abfall. Und wenn doch etwas übrig bleibt? Nachhaltige Caterer bieten Gästen und Mitarbeitenden an, Reste mitzunehmen, arbeiten mit Foodsharing-Initiativen zusammen oder nutzen Plattformen wie „Too Good To Go“.
Energie, Wasser und der Blick hinter die Kulissen
Nachhaltiges Catering endet nicht am Buffet. Fragen Sie ruhig nach: Wird mit Ökostrom gekocht? Welche Servietten kommen zum Einsatz – Recycling-Papierservietten mit Blauer-Engel-Umweltsiegel oder Stoffservietten? Und wie wird ausgeliefert – mit Lastenrädern oder E-Fahrzeugen? In der kälteren Jahreszeit lohnt sich ein Blick auf die Heizlösung: Gas-Heizpilze verursachen viel CO₂ – umweltfreundlicher sind elektrische Heizstrahler oder einfach warme Decken.
Digitalisierung – mehr als Papierersparnis
Auch in der Büroorganisation von Caterern spiegelt sich nachhaltiges Handeln. Digitale Rechnungen, Recyclingpapier und umweltfreundliche Büromaterialien verbrauchen weniger Ressourcen, beispielsweise weniger Wasser. Am besten nur Informationen ausdrucken, wenn es unbedingt nötig ist. Statt Speisekarten können Kreidetafeln oder digitale Displays das Büfett erklären. Das alles sind Details, die zeigen: Dieses Unternehmen denkt nicht nur in grünem Marketing, sondern agiert konsequent nachhaltig.
Nachhaltig entscheiden: Ihre 7-Punkte-Checkliste
Sie möchten sich einen schnellen Überblick verschaffen, ohne sich durch umfassende Konzepte zu arbeiten? Diese kompakte Checkliste unterstützt Sie dabei, die richtigen Fragen zu stellen – klar, praxisnah und direkt umsetzbar:
- Werden regionale, saisonale und (teilweise) Bio-Produkte eingesetzt?
- Gibt es vegetarische oder vegane Angebote – nicht nur als Beilage?
- Wird Leitungswasser in Karaffen statt Flaschenwasser angeboten?
- Wird aktiv Lebensmittelverschwendung vermieden, und was passiert mit Resten?
- Kommen Mehrwegbehälter und umweltfreundliche Verpackungen zum Einsatz?
- Wie sieht die Lieferflotte aus: E-Auto, Fahrrad oder Diesel-Van?
- Gibt es Nachweise für nachhaltiges Wirtschaften (z. B. Siegel, Zertifikate)?
Mit diesen Fragen sind Sie gut gerüstet, um einen Caterer zu finden, der nicht nur gutes Essen liefert, sondern auch Ihre Nachhaltigkeitsziele verlässlich und praxisnah unterstützt. Sie möchten noch weitergehen? Hier lesen Sie, wie Sie bei einer Feier weitere Bereiche auf Nachhaltigkeit umstellen können.
Fazit: Nachhaltigkeit beginnt mit einer Nachfrage
Nachhaltiges Catering muss nicht perfekt sein, aber glaubwürdig, transparent und lösungsorientiert. Wer die richtigen Fragen stellt, trifft bessere Entscheidungen. Und wer gutes Essen mit gutem Gewissen verbindet, macht aus einer gemeinsamen Mahlzeit ein echtes Statement.
Noch mehr Infos ...
... über nachhaltiges Catering auf Großveranstaltungen hat der Rat für nachhaltige Entwicklung.
... zur Sicherheit von Leitungswasser gibt es beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
... zum Vergleich Hafermilch vs. Kuhmilch teilt die ETH Zürich.
... zu beispielgebenden Maßnahmen: Das Projekt Heldenbohne arbeitet mit Außer-Haus-Gastronomiebetrieben, die Hülsenfrüchte aus Hessen beziehen.











