Sicher kennen auch Sie noch die unhandlichen eckigen Geräte, auf deren physischer Tastatur kurze Nachrichten getippt und, solange man in der Nähe eines Sendemastes war, Telefonate geführt wurden. Mehr als 20 Jahre später gibt es über 185 Millionen Mobilfunkanschlüsse und 54 Mobilfunkanbieter in Deutschland.
Während dieser 20 Jahre fielen die Preise für mobiles Internet und Datenvolumen stetig, Telefonie und Kurznachrichten wurden weitestgehend kostenfrei. Immer neue Marken positionieren sich mit den vermeintlich besten Konditionen am Markt. Dabei ist die Frage der Netzabdeckung heute kaum mehr ein wesentliches Kriterium. Aktuelle Tests sehen die Telekom zwar noch immer auf Platz 1, der Abstand zu den Mitbewerbern schrumpft allerdings Jahr für Jahr.
Während die Mobilfunkanbieter mit harten Bandagen um den ersten Platz bei den Vergleichsportalen kämpfen, hält auch der Themenkomplex „Nachhaltigkeit“ Einzug in die Branche. Nicht nur Hersteller von Smartphones machen sich verstärkt Gedanken über die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Geräte, auch Mobilfunkanbieter haben die Themen „CO2-Emissionen“ und „Fairness“ für sich entdeckt.
Wie funktioniert der Mobilfunkmarkt?
Das deutsche Mobilfunknetz teilen sich drei Unternehmen: Die Deutsche Telekom betreibt das D1-Netz, Vodafone das D2-Netz und Telefónica Deutschland das O2-Netz (E-Netz). Diese Unternehmen beantragen und erwerben bei staatlichen Stellen eine Sendelizenz und betreiben die technische Infrastruktur zum Senden und Empfangen unserer Kommunikationsdaten.
Gleichzeitig bieten diese Unternehmen auch Mobilfunk an: also Verträge für die Datenübertragung. Daneben existiert bekannterweise eine Vielzahl an großen und kleinen Mobilfunkanbietern. Oftmals sind dies Tochterunternehmen oder Marken der Netzbetreiber. Doch gibt es auch unabhängige Firmen, die Nutzungsrechte an der Infrastruktur der oben genannten Netzbetreiber erwerben.
Da alle Mobilfunkanbieter zwangsläufig auch abhängig von den Nachhaltigkeitsbemühungen der Netzanbieter sind, lohnt sich zunächst ein Blick in diese Unternehmen.
Nachhaltigkeit bei konventionellen Mobilfunkanbietern
Alle drei Netzbetreiber arbeiten mit 100 % Ökostrom und haben ähnliche Emissionsziele, möchten bis 2040 die Treibhausgasemissionen in vor- und nachgelagerten Prozessen (entlang der gesamten Wertschöpfungskette) auf Netto-Null senken. Ein Favorit in Sachen Klimaschutz ist an dieser Stelle also nicht zu identifizieren. Auch in Sachen soziales Engagement sticht keiner der Netzbetreiber positiv oder negativ heraus.
Diesem positiven Umstand geschuldet ist es, dass theoretisch jeder Mobilfunkanbieter guten Gewissens angeben kann, die Dienstleistung mit „100 % Ökostrom“ anzubieten. Auf den ersten Blick ist es aus ökologischer Perspektive also egal, ob wir mit „Aldi Talk“ oder „Wetell mobil“ unterwegs sind.
Der Mehrwert nachhaltiger Mobilfunkanbieter
Auf Nachhaltigkeit spezialisierte Mobilfunkanbieter gehen allerdings einen Schritt weiter. Wetell beispielsweise ist der erste Mobilfunkanbieter, der Nachhaltigkeit seit seiner Gründung im Geschäftsmodell integriert und sich zudem Transparenz und Datenschutz verschrieben hat. Das D2-Netz von Vodafone nutzend, bietet Wetell alle Annehmlichkeiten eines konventionellen Anbieters wie etwa 5G-Datenübetragung, monatliche Kündbarkeit, Smartphones mit Vertrag etc.
Darüber hinaus hat Wetell aber auch eine umfassende Nachhaltigkeitsagenda:
- Engagement beim Ausbau von Solaranlagen
- Fonds für Erneuerbare Energien
- Engagement für „Fridays for Future“
- Wirtschaften nach der „Gemeinwohl-Ökonomie“
- Soziale „Fairstärker-Tarife“
Besonders hervorzuheben ist hierbei der „Fairstärker-Tarif“. Kund*innen können zwischen einem und fünf Euro mehr pro Monat für ihren Vertrag ausgeben. Kommt genug Geld zusammen, haben Menschen mit weniger Geld die Möglichkeit, einen Rabatt in Höhe von 5 Euro pro Monat zu erhalten.
Darüber hinaus regt Wetell die Kund*innen dazu an, bestehende Geräte so lange wie möglich zu nutzen, bietet Miet-Optionen, vermittelt generalüberholte Geräte (refurbished) und bietet Neugeräte nachhaltiger Marken an.
Ein zweites Beispiel ist „Amiva“. Die recht junge Marke überweist mit jedem Vertragsabschluss einen monatlichen Spendenbetrag von einem Euro an eine Partnerorganisation („Deutschland forstet auf“, „Deutschland summt!“, „Tafel Deutschland“, „SOS Kinderdorf“).
Über das Engagement des Unternehmens hinaus können Kund*innen den Spendenbetrag mit 1,2 oder 3 Euro zusätzlich aufstocken. Auch dieser Mobilfunkanbieter sendet über das Vodafone-Netz und bietet alle Konditionen eines modernen Anbieters. Seit 2023 werden auch hier generalüberholte Gebrauchtmodelle und Smartphones nachhaltiger Hersteller angeboten.
Was bedeutet das für meine Kaufentscheidung?
Durch die Hierarchie im Mobilfunkmarkt wird klar: Netzbetreiber haben grundlegend einen viel größeren Einfluss auf den Klimaschutz als kleine Handytarif-Anbietende. Sie verantworten die komplette Infrastruktur der Kommunikation in Deutschland.
Doch leisten nachhaltige Mobilfunkanbieter wie Wetell und Amiva einen wichtigen Beitrag als Vorreiter der Branche. Speziell die soziale Nachhaltigkeit steht bei diesen Anbietenden im Fokus. Sie demonstrieren, dass eine nachhaltige Transformation möglich ist und die Nachfrage auf Seite der Kund*innen besteht.
Die Auswirkungen eines Wechsels zu nachhaltigen Anbietern sind allerdings schwerer zu bemessen als dies beispielsweise beim Wechsel von einem konventionellen zu einem Ökostromtarif der Fall ist.
Dennoch positionieren wir Verbraucher*innen uns mit einem Wechsel und geben durch die Auswahl eines nachhaltigen Unternehmens unsere Stimme für eine nachhaltigere Kommunikationsbranche ab.
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